Die Reisebeschreibung geht unten weiter, hier erster einmal der Albtraum.
Es ist 3 Uhr nachts und ich muss zur Toilette, ich schlüpfe in Marcus Sandalen, da sie am nächsten stehen, da wird Marcus wach und will auch aufs Klo. Ich wieder raus aus seinen Schuhen und nehme meine Flip Flops, ziehe am Drahtseil der Heckklappe und steige aus. Brrr es ist kalt draußen, dafür ist das Badezimmer nicht weit weg. Ich komme zurück, die Heckklappe mal wieder zugeklappt, es könnte ja ein Dieb innerhalb von 2 Minuten in unserem Chaos sämtliche Wertsachen finden. Ich drücke den Kofferraumhebel, aber die Klappe bewegt sich nur 2 cm, jetzt hat er auch noch den Camper verriegelt und ich stehe hier und mir wird kalt. Als Marcus endlich angeschlappt kommt, sagt er nur:“ Was ist, warum gehst du nicht rein ?“ Ich trete zur Seite und er zieht, genau die selben 2 cm weit. Wir haben uns ausgesperrt, Marcus hatte vorher alles verriegelt und durch das Zugseil kommt man doch noch raus, aber wenn man den Kofferraum zuknallt, ist der ganze Camper verschlossen. Der Schlüssel liegt drin, es steht kein Fenster offen und wir finden auch keinen Mechanismus, der die Klappe wieder öffnet. Alles was wir haben sind 2 Badezimmerschlüssel und eine Taschenlampe, alles andere ist im Camper. Erst einmal macht sich Ratlosigkeit breit und ich zittere und will doch nur schlafen. Ich darf ins Badezimmer und sitze unter dem Handtrockner, der warme Luft pustet. Die Notrufnummer vom Campingplatz ist keine Hilfe, da die Aufgeweckte noch nicht einmal die Schlüssel zum Fernsehraum hat, der abends um 22 Uhr verrammelt wird. Auf dem Campingplatz ist eine Telefonzelle und Apollo (Campervermietung) hat Gott sei Dank eine kostenlose Telefonnummer. Tatsächlich meldet sich dort jemand und man verspricht in der nächsten Stunde zu uns zu kommen. So sitzen wir jeweils in einem Badezimmer unter dem Händetrockner und warten. Um 4:40 kommt der Mensch, der uns helfen soll, der ADAC von Australien. Es dauert eine Weile bis das Beifahrerfenster so weit aufgedrückt ist, dass er mit einer Schlinge versucht die Knöpfe zu drücken. 10 Versuche scheitern, Marcus muss leuchten und die Richtung verbal korrigieren. Die Tür entriegelt sich und wir haben unser momentanes zu Hause wieder. Ich muss noch die Formalitäten unterschreiben und dann warte ich auf den zu bezahlenden Betrag, den ich Marcus später aufs Auge drücken werde. Und was sagt Marcus als der RAC Mensch „no charge“ sagt:“ Siehste die besten Dinge im Leben sind umsonst!“ Um 5:30 liegen wir wieder im Camper und werden trotz Schlafsäcken und Zusatzdecke nicht mehr richtig warm.
Reisebeschreibung:
Um 7:30 werden wir von 2 Weckern geweckt und sind doch etwas gerädert. Mit dem Bus gehts zur Fähre und die fliegt förmlich übers Wasser. In Rottnest angekommen, gibts für jeden das gleiche Fahrrad und ruck zuck kann man die Insel erradeln. Sie ist zwar nur 11 km lang und 4,5 km breit, aber wir sind gut 4 Stunden auf den Rädern unterwegs, Marcus fotografiert dauernd die traumhaften Stränden, während ich mich eigentlich nur für die Quokkas interessieren.
Die kleinen süßen Baumkängurus sind überall. Sie sind ursprünglich mal Nachtaktiv gewesen, aber haben sich jetzt aufs Betteln bei Tageslicht bei Touristen spezialisiert. Wenn man bei so einem Tierchen anhält, wird geschnuppert und auf Nahrung gehofft, sie sind sehr zutraulich.
Füttern steht hier unter Geldstrafe, trotzdem sieht man es doch immer wieder. Coole Fotos mit Quokkas bekommt aber auch so hin. Als ich dem Quokka erzähle, was uns diese Nacht passiert ist, muss selbst das Quokka lachen.
Rottnest Island ist wirklich eine schöne Insel und die vielen Quokkas machen sie einmalig.
Auf der Rückfahrt schlafen wir beide auf der Fähre ein und tanken Energie für unseren Steakeinkauf und das Barbie.