Resümee

Der Abschied fällt mir wirklich schwer, es war eine so schöne, aufregende und unbeschwerte Zeit. Wir konnten den Urlaub auch Dank einigen Helfern im Hintergrund so beruhigt verleben. Toja war in der Zeit unser Housesitter und hat auf unsere Kröten aufgepasst, Rechnungen hat sie uns per whats app geschickt. „Vielen Dank für alles, Toja!“ Benny hat sich um administrative Sachen gekümmert und hat uns stets auf dem Laufenden gehalten. Ohne die beiden hätten wir nicht so ein gutes Gefühl gehabt, dass alles zu Hause gut sein wird. „Danke Benny!“ Schön war der Skype Kontakt zu unseren Eltern, auch wenn meine Mutter mal mitten in der Nacht anruft und dann unschuldig fragt, wieviel Uhr gerade in Australien  ist. So fühlten wir uns doch nicht so alleine so weit weg von Zuhause. Meinem Onkel Gerd und meiner Tante Penny haben wir die gute Planung der Route zu verdanken, denn zuerst wollten wir es anders herum machen, zuerst Perth und so, aber wir wären in die Regenzeit gekommen.  Auch die vielen Tipps haben wir fast alle beherzigt und die Woche mit den beiden haben wir richtig genossen.
Ich freue mich auf deutsches Brot und Rübenkraut, aber ich werde auch das Grillen und die unbeschwerte Lebensweise der Australier vermissen. Vielleicht kommen Marcus und ich ja noch einmal in den Genuss über einen solchen Zeitraum zu verreisen. Wer weiß das schon ?

23. März Dubai

Wir haben kaum geschlafen auf dem Flug. Während der Turbulenzen habe ich mir geschworen nicht mehr nach Australien  zu fliegen. Um 5 Uhr morgens landen wir unsanft in Dubai. Eine Taxifahrerin fährt uns selbstsicher und Kamikazemäßig durch die noch dunkle Stadt.

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Um 6 sind wir im Hotel, die Taxifahrerin ist weg und wir sind im falschen Hotel abgesetzt worden. Es gibt 4 Savoy Hotels hier. Das nächste Taxi fährt uns dann ins richtige Hotel, das nicht weit weg ist. Da wir die Nacht schon bezahlt haben, können wir um kurz nach 6 einchecken. Um 11 Uhr raffen wir uns nach Frühstück und ner Mütze Schlaf auf und fahren mit dem Big Bus durch die Stadt. Das höchste Gebäude der Welt ist für zwei Tage ausgebucht, wir kommen also nicht auf den Burj Khalifa in die 125 Etage.

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Wir schauen uns dafür in der Dubai Mall um und ich muss sagen:“ Australien kann einpacken mit seinem Aquarium, 

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wenn man die Scheibe dieses Aquariums in der Mall sieht.

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Ich bin so müde, dass ich nur hinter Marcus herstolpere

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und um 19 Uhr sind wir endlich wieder im Hotel. Da kommen dann die Anfragen, was mit dem Blog los ist.
Bei über 5000 Seitenaufrufen habe ich dann doch noch schnell die Zeilen geschrieben, jetzt muss ich aber schlafen. Gute Nacht 😴

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22. März Abschied von Australien Perth – Dubai

Um 7 Uhr klingelt der Wecker und es ist eigentlich wie immer, frühstücken, abfahrbereit machen und um 9 Uhr rollen wir auch schon wieder. 30 km ans andere Ende von Perth zum Aquarium.
image Es ist das größte von Australien und hat den beindruckenden Unterwassertunnel mit Haien, Rochen, Schildkröten und anderen Fischen.
image Ich wusste gar nicht, dass es Meeresdrachen gibt, diese Tiere habe ich hier zum ersten Mal gesehen.
image Wir dürfen noch im touch Becken Rochen, Seesterne und Seegurken anfassen.
image Ganze 3 Stunden sind wir hier, sitzen mit Kaffee vor den Aquarien und bestaunen die Unterwasserwelten.
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image Wir haben für einen Abreisetag ziemlich die Ruhe weg. Wieder am Campingplatz machen wir erst einmal Reste essen, unsere Frühstücksflocken und Milch hatten wir morgens schon verschenkt. Es gibt also Brot, Baked Beans, Äpfel und unser allerletztes Bier. Dann bauen wir unsere Schlafstätte zum Esszimmer zurück und packen unsere Taschen. Danach duschen wir noch und fahren genau nach selbst festgelegtem Zeitplan los. Tanken noch 5 Liter Sprit auf und geben den Camper pünktlich um 15:30 ab. Apollo macht noch Scherze zum nächtlichen Aussperren, aber selbst hier müssen wir nichts bezahlen. (Ich hatte zuvor ein Rundumsorglos Paket abgeschlossen und wusste es nicht mehr).
Ein Taxi steht bereit und wir können direkt einsteigen. Wir bezahlen den Taxifahrer mit unseren restlichen Münzen und stehen um 16 Uhr am Flughafen. Ab jetzt heißt es warten, denn unser Flieger geht erst um 22: 00 nach Dubai.
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21. März Perth’s Hills

An unserem letzten vollen Tag in Australien wollten wir noch einmal Eukalyptus riechen und auf roter Erde wandern, was liegt da näher als die Nationalparks auf den Hügeln von Perth. Wir müssen nur 15 km weit fahren und stehen am Wanderweg durch den John Forrest Nationalpark. Als einer der ältesten Nationalparks führen die Wanderwege über stillgelegte Bahntrassen und bieten verrostete Eisenbahnbrücken und den Swan Tunnel.

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Der 340 m lange und 121 Jahre alte Tunnel gilt auch als Mutprobe für Kinder, ob sie sich durch ihn hindurchtrauen bei ziemlicher Dunkelheit in der Mitte. Doch zunächst haben wir ihn für uns allein. Schon von weitem spürt man den kalten Windzug aus dem Tunnel strömen. Mit der Handytaschenlampe leuchten wir uns den Weg hindurch, denn es ist wirklich finster.

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Auf dem Wanderweg gibt es Hinweise zu einem Zugunglück und während wir uns noch unterhalten, raschelt es deutlich hörbar im Gebüsch. „Schlange!“ unser erster Gedanke, „Nein, zu laut für eine Schlange!“ Eine Kängurumama hopst auf den Weg und dreht ihren Kopf zu der Richtung, aus der sie gekommen war.

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Sie schlägt ungeduldig mit dem Schwanz auf den Boden, denn ihr Junges traut sich nicht nachzukommen. Die Mutter hat die Nase voll und hüpft in den Wald, das Junge kommt an den Wanderweg gehüpft und brüllt. Das habe ich noch nie gehört. Wir gehen weiter weg und endlich hüpft es über den Weg zur Mutter in den Wald. Der John Forrest  Nationalpark scheint alle Register zu ziehen, schöne Wälder, glattgeschliffene Granitfelsen

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und dann auch noch Kängurus, aber es sollte noch besser kommen. Am anderen Ende des Parks gibt es eine Taverne mit unserer Lieblingsbiersorte vom Fass. Wir bestellen Burger und setzen uns in den Biergarten, ringsherum liegen Kängurus, Enten watscheln herum und Papageien fliegen im Sturzflug über die Tische, Galahs und schwarze Kakadus sind auch mit von der Partie . Unsere Burger kommen und ein besonders hungriger Papagei klaut mir eine Pommes.

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An den anderen Tischen sieht es nicht besser aus.

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Bettelnde Kängurus und schnelle Papageien, mir gefällts.
An den Hills geht ein Nationalpark in den nächsten über und ich habe Marcus mal gegenüber erwähnt, dass man in Kalamunda auf Kamelen durch den Wald reiten kann. Marcus fährt mich stattdessen zu dieser Staumauer

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und dann doch noch zu den Kamelen. Wir nehmen die volle Stunde Tour und lassen uns auf den unbequemen Sätteln durch den Wald tragen.

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Ich glaube ich habe mich in ein Kamel verliebt, sie sind einfach nur genial. Nach dem Ritt dürfen wir sie mit Äpfeln und Pflaumen füttern und diese nehmen sie ganz vorsichtig mit ihren Lippen. „Tschüss, Kamele, Tschüss Perth’s Hills!“

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20. März Perth by bike

Für 50 Dollar mieten wir zwei Räder ( die besten übrigens auf der gesamten  Reise) und fahren die geplante 40 km Route bei 30 Grad.

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Perth macht uns den Abschied schwer, denn bei strahlendem Sonnenschein auf Radwegen wie auf einer Autobahn, einer Insel mit Kängurus, Sandstrand am Fluss und dann noch die Skyline von Perth…Als wir denken, das ist nicht mehr zu toppen, schwimmt eine Delfinmama mit Kind an uns vorbei. Wow, das ist wirklich unglaublich.

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Unser Ziel ist Point Walter,  an dieser Stelle „badet“ man im Swan River. Es ist viel los wie immer an den Wochenenden an Gewässern, es wird gegrillt, gepaddelt, Wasserski gefahen, standup- paddeling ist voll im Trend, kurzum die Australier genießen ihr Leben. Wir trauen uns trotz Quallen ( harmlos, da keine Tentakel ) in den Fluss, der einen hohen Salzgehalt hat, aber trotzdem eine wilkommene Abkühlung  ist.

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Unser Bargeld droht auszugehen, daher teilen wir uns den großen  Kaffee und fahren wieder zurück. Wir haben Rückenwind und wir sind schneller als gedacht am Elizabeth Quay. Ich nutze das kostenlose wifi und checke meine whats apps, eine Antwort werde ich allerdings nicht bekommen, Deutschland scheint Sonntags noch zu schlafen.

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Da wir noch bis 18 Uhr Zeit haben, drehen wir noch eine Brückenrunde und geben dann die Räder zurück.

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Wir kaufen noch Spaghetti und Soße  und belagern die Campkitchen. Die Neuankömmlinge werfen das Barbie an und machen alles falsch: kein Ölspray und mariniertes Fleisch auf den Grill, das erwartete Ergebnis kommt 10 Minuten später, die Platte ist schwarz verbrannt und das Hähnchen ebenfalls. „Ach, Marcus weißt  du noch in Apollo Bay,da haben wir genauso gegrillt, wie Neulinge halt !“

19. März Rund um Perth

Wir haben uns, glaube ich, zum ersten Mal auf unserer Reise keinen Wecker gestellt, weil wir Zeit haben. Um 7:45 werden wir wach und wissen nicht so richtig, was wir machen sollen. Zuerst wollte ich zum Bell Tower, der Glockentum von Perth,

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aber viele haben aufgrund der Baustellen um ihn rum von einem Besuch abgeraten.Laut Bewertungen im Internet muss man den Kings Park unbedingt besichtigen, er soll sogar größer sein als der Central Park in New York und man hat einen besseren Blick auf die Stadt als vom Bell Tower. Aber zunächst frühstücken wir lange und dann beginnt der Regen. Bis 12 Uhr kommen wir nicht wirklich weg und haben Zeit Marcus Haare zu schneiden und den Camper aufzuräumen. Da Marcus inzwischen Camperfahren liebt, kein Wunder nach knapp 10.000 km, fahren wir mitten durch Perth bis zum Park. Der Regen hört mit unserem Eintreffen auf, allerdings sind Teile des Parks für ein heutiges Konzert gesperrt. Wir knöpfen uns den Botanischen Garten vor und erklimmen den DNA Turm

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und laufen über die Wellenbrücke.
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Uns fehlt das Meer…und so fahren wir zu Perths Stränden, in Cottesloe Beach treffen wir durch Zufall auf die Skulpturenausstellung am Strand und finden sie sehr spassig.

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Wir fahren noch weiter an der Küste entlang, aber ein richtiges Ziel haben wir nicht mehr.

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Um kurz nach 18 Uhr sind wir mit Grillhähnchen am Campingplatz und essen mit mehreren Nationen in der Camp Kitchen und vertreiben gemeinsam die Mücken mit Sprays und allerlei Räucherstäbchen.

18. März Fremantle – Perth

„Gehen Sie ins Gefägnis, begeben Sie sich sofort dorthin!“ machen wir alles und sind bei der ersten Führung durch Fremantles Prison dabei.

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Es gibt verschiedene Touren und man könnte sich theoretisch den ganzen Tag im Knast aufhalten und sich durch Tunnel zwängen oder bei Fackelschein Gefägnisgeschichten lauschen. Wir machen „die Zeit absitzen“ Tour und hören über die damaligen erbärmlichen Zustände hinter Gittern.

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Nach 75 Minuten sagt unser Guide dann, dass wir jetzt alle wieder frei sind und ein bisschen  fühlt es sich auch so an.
Gegenüber sind die Fremantle Markets, die nur Freitags und Samstags ihre Pforten öffnen. Die Markthallen sind vollgestopft mit Läden und allerlei Essen, hier schieben sich die Menschen in Massen durch. Wir essen eine Kleinigkeit und decken uns mit frischem Obst ein.

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Unser Campingplatz in Perth ist erbettelt worden, wir haben den letzten Platz bekommen und liegen damit 7km von der Innenstadt entfernt. Wir lesen nochmal  den Reiseführer, was man alles in Perth machen kann.

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Das scheint nicht so viel zu sein, denn dauernd wir auf Rottnest Island und Fremantle als sehenswert hingewiesen. Da waren wir doch schon!!! Mit dem Bus fahren wir in die Stadt, laufen am neu erstellten Hafen rum und landen dann bei den Twilight Markets, heute haben die Geschäfte und Futterbuden bis 21 Uhr offen, oh ha und wir sind mittendrin.

17. März RAC und Rottnest Island

Die Reisebeschreibung geht unten weiter, hier erster einmal der Albtraum.

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Es ist 3 Uhr nachts und ich muss zur Toilette, ich schlüpfe in Marcus Sandalen, da sie am nächsten stehen, da wird Marcus wach und will auch aufs Klo. Ich wieder raus aus seinen Schuhen und nehme meine Flip Flops, ziehe am Drahtseil der Heckklappe und steige aus. Brrr es ist kalt draußen, dafür ist das Badezimmer nicht weit weg. Ich komme zurück, die Heckklappe mal wieder zugeklappt, es könnte ja ein Dieb innerhalb von 2 Minuten  in unserem Chaos sämtliche Wertsachen finden. Ich drücke den Kofferraumhebel, aber die Klappe bewegt sich nur 2 cm, jetzt hat er auch noch den Camper verriegelt und ich stehe hier und mir wird kalt. Als Marcus endlich angeschlappt kommt, sagt er nur:“ Was ist, warum gehst du nicht rein ?“ Ich trete zur Seite und er zieht, genau die selben 2 cm weit. Wir haben uns ausgesperrt, Marcus hatte vorher alles verriegelt und durch das Zugseil kommt man doch noch raus, aber wenn man den Kofferraum zuknallt, ist der ganze Camper verschlossen. Der Schlüssel liegt drin, es steht kein Fenster offen und wir finden auch keinen Mechanismus, der die Klappe wieder öffnet. Alles was wir haben sind 2 Badezimmerschlüssel und eine Taschenlampe, alles andere ist im Camper. Erst einmal macht sich Ratlosigkeit breit und ich zittere und will doch nur schlafen. Ich darf ins Badezimmer und sitze unter dem Handtrockner, der warme Luft pustet. Die Notrufnummer vom Campingplatz ist keine Hilfe, da die Aufgeweckte noch nicht einmal die Schlüssel zum Fernsehraum hat, der abends um 22 Uhr verrammelt wird. Auf dem Campingplatz ist eine Telefonzelle und Apollo (Campervermietung) hat Gott sei Dank eine kostenlose Telefonnummer. Tatsächlich meldet sich dort jemand und man verspricht in der nächsten Stunde zu uns zu kommen. So sitzen wir jeweils in einem Badezimmer unter dem Händetrockner und warten. Um 4:40 kommt der Mensch, der uns helfen soll, der ADAC  von Australien. Es dauert eine Weile bis das Beifahrerfenster so weit aufgedrückt ist, dass er mit einer Schlinge versucht die Knöpfe zu drücken. 10 Versuche scheitern, Marcus muss leuchten und die Richtung verbal korrigieren. Die Tür entriegelt sich und wir haben unser momentanes zu Hause wieder. Ich muss noch die Formalitäten unterschreiben und dann warte ich auf den zu bezahlenden Betrag, den ich Marcus später aufs Auge drücken werde. Und was sagt Marcus als der RAC Mensch „no charge“ sagt:“ Siehste die besten Dinge im Leben sind umsonst!“  Um 5:30 liegen wir wieder im Camper und werden trotz Schlafsäcken und Zusatzdecke nicht mehr richtig warm.

Reisebeschreibung:
Um 7:30 werden wir von 2 Weckern geweckt und sind doch etwas gerädert. Mit dem Bus gehts zur Fähre und die fliegt förmlich übers Wasser. In Rottnest angekommen, gibts für jeden das gleiche Fahrrad und ruck zuck kann man die Insel erradeln. Sie ist zwar nur 11 km lang und 4,5 km breit, aber wir sind gut 4 Stunden auf den Rädern unterwegs, Marcus fotografiert dauernd die traumhaften Stränden, während ich mich eigentlich nur für die Quokkas interessieren.

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Die kleinen süßen Baumkängurus sind überall. Sie sind ursprünglich mal Nachtaktiv  gewesen, aber haben sich jetzt aufs Betteln bei Tageslicht bei Touristen spezialisiert. Wenn man bei so einem Tierchen anhält, wird geschnuppert und auf Nahrung gehofft, sie sind sehr zutraulich.

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Füttern steht hier unter Geldstrafe, trotzdem sieht man es doch immer wieder. Coole Fotos mit Quokkas bekommt aber auch so hin. Als ich dem Quokka erzähle, was uns diese Nacht passiert ist, muss selbst das Quokka lachen.

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Rottnest Island ist wirklich eine schöne Insel und die vielen Quokkas machen sie einmalig.

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Auf der Rückfahrt schlafen wir beide auf der Fähre ein und tanken Energie für unseren Steakeinkauf und das Barbie.