Um 19:30 bei Steak und Bier bin ich noch wild entschlossen meinen heutigen Beitrag zu schreiben und zu veröffentlichen, beim 2. Bier bin ich nicht mehr richtig motiviert und warte auf ein Zeichen…das Zeichen kommt, ein kurzfristiger Stromausfall kappt die Internetverbindung und an diesem Abend kümmert sich niemand mehr um einen Neustart des Routers. Also kann ich in Ruhe das Bier trinken und mit unserem Guide Westy plaudern.
Zeitsprung: Hobart um 7 Uhr morgens, die Sonne strahlt und der Gipfel des Mount Wellington ist so klar zu erkennen, dass wir es nicht fassen können. Eine Stunde brauchen wir bis wir alle Mitreisenden im Bus verstaut haben. Es ist ein wenig wie in einer Konservendose und die heißen Temperaturen machen es nicht besser. Wir haben 300 km vor uns, für unsere Verhältnisse ein Klacks, in Tasmanien ist man dafür den ganzen Tag unterwegs. Der erste Halt ist im Mt Field National Park und unser Guide stellt ein straffes Programm auf, 5 Minuten Pipizeit, dann zum Russel Wasserfall. Auf dem Weg dorthin findet er für uns Wallabies (kleine Kängurus (laut Marcus aufgepumpte Ratten) und ein Schnabeltier. Platypus haben die doofe Angewohnheit mit ihrem Schnabel im Schlamm rumzuwühlen und damit das Wasser zu verdrecken, zumindest aus Sicht eines Fotografen. Das Schnabeltier paddelt in seine Höhle und wir gehen weiter zum Wasserfall. Wunderschön ist er und hat laut unserem Guide gerade viel Wasser.
Den Horseshoefall sehen wir nicht und werden wieder zum Bus deligiert. Ich frage nach und er sagt, dass er noch nie von dem anderen Wasserfall gehört hat. (Die Hinweisschildern waren nicht zu übersehen, Zeitmangel ?)
Wir fahren weiter an Kirschplantagen, Himbeerplantagen und Weideland, auf dem Rinder in allen Farben stehen ,vorbei. Mal sieht die Landschaft wie in der Toskana aus, dann tauchen wir wieder in dichten Regenwald ein. Zur Mittagszeit sind wir am Lake St Clair, dem tiefsten See von Australien mit 200m Tiefe und 20 km Länge. Hier endet auch der berühmte Wanderweg Overlandtrack über 80 km in einer Zeit von 6-7 Tagen. Lunchtime, wir machen ein typisches Picknick, Brot, Käse, Aufschnitt, Majo, Gurke, Tomate, Salat und allerlei Chutneys für den Geschmack. Alle müssen mit anpacken, denn das Essen ist in großen Kühlboxen im Bus gelagert. Jeder stellt sich sein Sandwich zusammen und alle sind zufrieden. Zum Nachtisch gibt es einen Apfel, hier schmeckt alles intensiver und ich bin plötzlich nicht mehr gegen Kirschen und Äpfel allergisch, so lecker, wenn man reinbeißt, weiß man erst worauf man lange verzichtet hat. Weiter geht’s See anschauen, in den Bus, fahren, aussteigen, Fluss Franklin River anschauen, weiterfahren, Nelsons Falls anschauen.
Irgendwann sind wir in Strahan, Marcus und ich bekommen ein upgrade und werden nicht mit den anderen in einem Haus untergebracht, sondern wir bekommen eine „Villa“ neben dem Pub und dem Alkoholshop. Die Villa hat zwei Schlafzimmer, Wohnzimmer und Küche und Blick auf die Bucht von Strahan. Das war wohl die Entschädigung für den verpassten Wasserfall. Marcus verzieht sich nachts ins Kinderzimmer, da das Bett so dürchhängt, egal wir haben ja Platz in unserer Villa.