Irgendetwas tropft auf meinen Arm und ich werde wach. Der Regen sprüht durchs Fliegengitter des Campers. Marcus schläft noch und wenn er wach wird, kommt bestimmt wieder der Spruch:“ ich dachte in Australien scheint immer die Sonne und daurend hüpfen einem Kängurus vors Auto!“ Da es regnet haben wir es nicht eilig und machen Frühstück mit Rührei und gebackenen Bohnen in der Campküche. Die Jungs spülen ihr Geschirr hier mit freiem Oberkörper und ich habe meine Brille vergessen, ich Honk! Ein Mädel schiebt ihre Müslimatsche in die Mikrowelle und merkt nicht, dass in dem Gerät Funken schlagen und es anfängt zu qualmen. Der facility manager kommt vorbei und ich zeige ihm die defekte Mikrowelle, der hat auch nicht seine Brille dabei und ich muss dauernd die Knöpfe für ihn neu einstellen. „The microwave is a gonner!“ stellt dann auch er fest und kommt mit einer neuen an. Ehrensache, dass wir sie zusammen aufbauen und sind stolz auf unsere neue Microwave.
Die Nachbarcamper sind deutsche Jungs und haben einen Mighty Camper, der sieht irgendwie besser aus als unserer. Nach einem Blick ins Innere weiß ich unserer war, trotz der vielen Kilometer 260.000 die bessere Wahl: mehr Liegefläche, eine Mikrowelle, länger Kühlschrankbetrieb bei keinem Stromanschluss und integrierte Kochstelle auf Gasbasis. Ich glaube ich entwickele Gefühle für unseren Camper. Und als ob er seine weiteren Vorzüge unter Beweis stellen wollte, ackert er sich mal wieder über eine unbefestigte Straße zu dem Minyonwaserfall hoch,
während die Leute an einem normalen Pkw schon am Rand den kaputten Reifen wechseln müssen. Wir sind ins Hinterland gefahren, auf englisch „HINTERLAND“ und dort in den Nightcap ( auf deutsch :Schlafmütze oder Schlummertrunk) Nationalpark gefahren, ein schönes Regenwaldgebiet
mit dem über 100 Meter Wasserfall. Da der Camper uns bis zum Wasserfall und zum Aussichtspunkt gebracht hat und wir nicht laufen mussten, haben wir noch Zeit für das Städtchen Brunswick Heads. Hier ist alles gesund, Essen, Getränke und Kleidung. Der Ökosalat schmeckt aber auch wirklich sehr gut, nur das wlan passt irgendwie nicht dazu.
Wieder auf dem Campingplatz brechen wir zum Strandspaziergang auf und laufen die Bucht ab. Die Surfer langweilen sich und dümpeln dort im Wasser, wo noch eine kleinere Welle zu erwarten ist, denn das Meer ist heute sehr ruhig.
Am Strand fällt uns ein Paar mit rotem Trikot auf, das in den Sand Buchstaben gemalt hat. Kommt uns alles irgendwie bekannt vor, stimmt ja heute ist Weiberfastnacht und die 1. FC Köln Fans müssen gleich ihre Karnevalsgrüße nach Köln posten, na dann: Kölle, Alaaf!“